AUSGABE 2022
Das achte Human Rights Film Festival Zurich findet vom 1. bis 6. Dezember 2022 im Kino Kosmos in Zürich statt. Über sechs Tage hinweg zeigen wir künstlerisch starke Filme, die Menschenrechtsthemen ergründen – ohne Stereotypen und moralischen Fingerzeig. Im Anschluss öffnen wir den Raum für Gespräche mit Regisseur:innen, Protagonist:innen und thematischen Expert:innen. So kann das Gesehene in grössere Zusammenhänge eingeordnet werden. Wir glauben an die aufrüttelnde Kraft des Kinos als Kunstform sowie an das Filmfestival als Begegnungsort für Menschen, die sich mit einer komplexen Welt auseinandersetzen möchten.
GESCHICHTE
Seit der Feuertaufe des Human Rights Film Festival Zurich 2015 ist viel passiert. Oftmals erstaunt und überfordert schauen wir auf das turbulente Weltgeschehen – das Medienspektakel lockt, filtert, steuert und rahmt unseren Blick. Die Unübersichtlichkeit stärkt das Bedürfnis nach klaren Orientierungspunkten und im gesamten politischen Spektrum herrscht eine tiefe Verunsicherung, wie mit der Forderungen nach der Verteidigung «unserer Werte» umgegangen werden soll. Bewegungen, die sich auf Nation, Religion oder Ethnie berufen, verführen ihre Anhänger:innen mit einem heimeligen Identitätsgefühl, das zugleich gesellschaftliche Ausgrenzungen zementiert.
Das Kino setzt sich seit jeher künstlerisch mit diesen Sehnsüchten und Dynamiken auseinander. Die Dokumentar- und Spielfilme (ausschliesslich Langfilme) des Human Rights Film Festival Zurich werfen einen neugierigen, unbequemen Blick auf Menschen, die mit festgefahrenen Zuschreibungen ringen und zeigen, dass Identitäten verästelt und kompliziert sind.
Es mutet naiv an zu denken, dass Filme und Diskussionen die Welt verändern können, doch ermöglichen sie ein Eintauchen in andere Wirklichkeiten und schärfen unseren Blick.
Sascha Lara Bleuler, Direktorin Human Rights Film Festival Zurich
